Dokumentarfilm

"Nur einmal gut essen gehen"
- Arm und Reich in Deutschland

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2008, 95 / 40 min (zwei Fassungen)
Format: 16:9
ein Film von Gerhard Faul

Kamera: Jennifer Günther
Ton: Frank Schirmer
Musik: Johanna Moll, Rüdiger Miller u.a.
Produktion: Medienladen e.V. Nürnberg

die Herstellung des Films wurde gefördert von:
Aktion Mensch,
Stadt Nürnberg
Hans-Böckler-Stiftung
Bayerische Filmförderung FFF

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Auf der Suche nach essbaren...
  Während die exportorientierte deutsche Wirtschaft kräftig verdient, bekommt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung nichts davon ab. Stattdessen müssen die Bürger Abstriche bei sozialstaatlicher Absicherung, Bildungsgleichheit und Gesundheitserhaltung hinnehmen. Dr. Claus Schäfer vom 'Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung' in Düsseldorf berichtet, das verfügbare Einkommen von Arbeitnehmern stagniert seit 1991. Silke Treusch arbeitet in einer Kantine und ihr Freund Florian über eine Leiharbeitsfirma bei Siemens. Der Verdienst von beiden reicht nicht zum Leben. Die Arge zahlt ihnen einen Betrag zur Existenzsicherung. Der Bundesverband der Deutschen Industrie ist gegen die Einführung eines Mindestlohnes für alle Wirtschaftsbereiche.
Der Hauptgrund für Armut ist Arbeitslosigkeit. Annerose Thurnbauer arbeitete jahrelang in der Verwaltung eines Golfclubs. Seit zwei Jahren ist sie Arbeit suchend. Als sie nur noch 12 Euro hatte beschloss Frau Thurnbauer sich umzubringen. Rund elf Millionen Menschen leben in Deutschland in Armut. Zwei Millionen Kinder und Jugendliche sind auf Sozialhilfe angewiesen. Für den Präsidenten des Diakonischen Werkes, Pfarrer Klaus-Dieter Kottnik, ist dies ein unhaltbarer Zustand und eine Herausforderung für die Politik.
Die Berliner Sozialsenatorin Dr. Heidi Knake-Werner räumt ein, die Lebenserwartung von Bewohnern der reichen Stadtteile Wilmersdorf und Zehlendorf ist um fünf Jahre höher als in Neukölln, Friedrichshain und Wedding. Mishlin Makil ist mit Mutter und Schwester aus dem Nahen Osten geflohen und lebt seit fünf Jahren in Asylheimen in Bayern. Sie darf nicht arbeiten und die Stadt nicht verlassen. Pro Monat erhält Frau Makil 40 Euro Taschengeld. Flüchtlinge gehören mit zu den Ärmsten in Deutschland. Martina lebt in einer Obdachlosenunterkunft. Jeden Tag durchsucht sie Abfallbehälter nach Essbarem.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, verdient rund 13 Millionen Euro pro Jahr. Ackermann verdient das 330-fache eines durchschnittlichen Mitarbeiters der Deutschen Bank, berichtet Betriebsrat Jörn Riesler. Die reichsten Menschen in Deutschland sind die Brüder Albrecht (Aldi) mit einem Vermögen von jeweils 16 Mrd. Euro. Kann ein Mensch so viel Geld überhaupt sinnvoll verwenden?
Für den Reichtum weniger müssen viele arbeiten. Die zehn Prozent reichsten Haushalte besitzen 50 Prozent des gesamten Nettovermögens in Deutschland, während die Hälfte der Haushalte sich mit vier Prozent am privaten Vermögen zufrieden geben muss. Die tausend Reichsten in Deutschland zahlen prozentual weniger Steuern wie durchschnittliche Bundesbürger.

DVD/VHS: (mit nichtgewerblichen Vorführ- und Verleihrechten)

Kinofassung 95 Minuten 80 Euro
pädagogische Fassung 40 Minuten 60 Euro

DVD: (für private Zwecke ohne öffentliche Vorführrechte) 30 Euro

Vorführung der Kinofassung nach Absprache

Stichwörter: Ernährung, Obdachlosigkeit, Arm, Reich, Deutschland, Gerechtigkeit, Existenz, Reichtum, Armut, Arbeitslosigkeit