Buch

"
Sklavenarbeiter für den Endsieg
KZ Hersbruck und das Rüstungsprojekt Dogger"

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von Gerhard Faul
mit einem Beitrag von Dr. Eckart Dietzfelbinger

 

Drittes Reich und Fremdarbeiter, Doggerstollen
  Ab 1943 gelten die alliierten Luftangriffe vor allem der deutschen Rüstungsproduktion. Die NS-Führung beginnt mit der Verlegung kriegswichtiger Fabriken in geschützte unterirdische Räume. Priorität hat die Herstellung von Jagdflugzeugen.
  35 Kilometer östlich von Nürnberg soll im Berg Houbirg ein Stollensystem zur Produktion von Flugzeugmotoren der Firma BMW entstehen. Das Projekt steht unter Leitung der SS und erhält die Tarnbezeichnung 'Dogger'. Im Mai 1944 beginnen die Arbeiten. Viele namhafte Baufirmen aus ganz Deutschland erhalten Aufträge. Auf halber Höhe der Houbirg beginnt an mehreren Stellen gleichzeitig der Stollenausbruch. Unten im Tal entsteht beim Dorf Happurg ein umfangreicher Bauhof. Eine neue Bahnlinie wird den Berg hinauf gebaut.
  Neben deutschen Ingenieuren und Technikern arbeiten SS-Sträflinge und Fremdarbeiter für das Rüstungsprojekt. Doch die überwiegende Mehrzahl der Arbeitskräfte sind KZ-Häftlinge. Sie müssen den gesprengten Abraum aus den Stollen schaffen. Zur Unterbringung der Häftlinge lässt die SS am Stadtrand von Hersbruck direkt neben dem städtischen Freibad ein Konzentrationslager errichten. Im Februar 1945 sind fast 6000 Menschen in dieses Lager gesperrt. Es ist das drittgrößte KZ in Süddeutschland. Kurz bevor die Produktion in den ersten Stollen beginnen soll, rücken Mitte April 1945 amerikanische Truppen auf Hersbruck vor. Für die KZ-Häftlinge beginnt der Todesmarsch Richtung Alpen. Fast jeder zweite Häftling überlebt das mörderische Arbeitstempo nicht, stirbt durch herabbrechendes Gestein, an Krankheiten wie Typhus und Ruhr.
  Bis Kriegsende ist eine gitterförmige, insgesamt vier Kilometer lange Anlage in der Houbirg entstanden. Die betonierten Stollen befinden sich heute in einem gut erhaltenen Zustand.

   176 Seiten - mit vielen Abbildungen und Plänen

ISBN 3-00-011024-0

13 Euro

Bestelladresse:

Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V.
Mauerweg 17
91217 Hersbruck
Telefon 09151 - 82 29 20
Mail: dokustaette.hersbruck@gmx.de
www.kz-hersbruck-info.de

 

Stichwörter: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiter, Fremdarbeiter, Nationalsozialismus, Hersbruck, Dogger, Houbirg, KZ, Konzentrationslager, KZ-Außenlager, BMW, Flugzeug