Dokumentarfilm

"
Gera - eine Stadt in der DDR"
oder was die Vereinigung mit sich bringt

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8

1990, S-VHS, 76 min
Schnitt: Gerhard Faul

Abraumpyramiden

 

Im Juni und Juli 1990 drehten wir drei Wochen in Gera, der Metropole Ostthüringens. Wir trafen auf verunsicherte Menschen in einer Zeit schneller Veränderungen. Die Währungsumstellung am 1. Juli führte über Nacht zu rapiden Preissteigerungen. Grundnahrungsmittel verteuerten sich um das fünffache, während die Einkommen gleich blieben. Wenige Kilometer von Gera entfernt wurde durch die deutsch-sowjetische Firma Wismut Uran abgebaut. 120 Meter hohe Abraumpyramiden überragen die Landschaft. Die Wismut war der größte Arbeitgeber der Gegend.
Beschäftigte äußern ihre Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. Frauen und ausländische Vertragsarbeiter werden zuerst entlassen. Mit dem Arbeitsplatz geht auch der Anspruch auf den firmeneigenen Kinderkrippenplatz verloren. Die Betriebe finanzierten auch eigene Jugendclubs.
Im Zeiss-Werk Gera gelang dagegen die Umstellung von Rüstungsproduktion auf zivile Erzeugnisse. Im Machtvakuum der sich auflösenden DDR blühten Subkulturen auf - Hausbesetzer und Punks auf der einen Seite, Skinheads auf der anderen.

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Stichwörter: DDR, Deutschland, Wiedervereinigung, Gera, Thüringen, Wismut, Uran, Zeiss, Skin, Hausbesetzung, Städtepartnerschaft