Der gemeinnützige Medienladen Verein versucht Menschen zum
kreativen aber auch kritischen Umgang mit Medien anzuregen. Wir organisieren
Filmvorführungen mit anschließender Aussprache, Podiumsdiskussionen und Lesungen. Ein
Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Produktion von Dokumentarfilmen zu sozialen und
historischen Themen sowie zur gesundheitlichen Aufklärung. Der Medienladen e.V. ist im
Filmbereich des Nürnberger Künstlerhauses verortet. Der Verein wurde 1991 von Videofilmern und
Medienaktivisten gegründet. Satzungsziele sind die Förderung von Filmkunst, Kultur und
Bildung. Mit unserer Arbeit wollen wir Themen und Probleme in die öffentliche Diskussion
bringen, die in den etablierten Medien zu kurz kommen oder Tabu sind. Wir stoßen mit
eigenen Produktionen den öffentlichen Diskurs an.
Unsere Dokumentarfilme griffen Themen wie Wohnungsnot und selbstbestimmtes Leben, Rechtsextremismus, Krieg und Frieden auf.
Wir arbeiteten aber auch experimentell mit dem Medium Video. Mit Musikern und
Malern entstand ein Film im alten Fürther Schlachthof. Es folgte der Spielfilm 'Subito'
mit Amateurschauspielern.
Video war von Anfang an unser bevorzugtes Medium. Bei der Produktion
von eigenen Filmen werden die Möglichkeiten der Medienmanipulation deutlich und der
emanzipatorische Umgang geübt. |
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Wir beschäftigen uns
aber auch mit der Herstellung von Ausstellungen, mit Fotographie und dem schreibenden
Journalismus. Mit Videogruppen und Medienzentren in anderen Städten Deutschlands und dem
angrenzenden Ausland standen wir in regem Austausch, bis sich das Netzwerk Mitte der
neunziger Jahre auflöste.
In den ersten Jahren der Vereinstätigkeit bevorzugten wir eine kooperative
Arbeitsweise. Jeder sollte alle Arbeitschritte beherrschen und nachvollziehen können -
vom Konzept über Dreharbeiten bis zum Schnitt. Das Filmprojekt über die Geschichte des
vergessenen KZ-Außenlagers Hersbruck - mit Fördergeldern verwirklicht - zeigte die
Grenzen dieser Arbeitsweise auf. Und damit begannen Professionalisierung und
Arbeitsteilung.
In der Regel sind unsere Vereinsmitglieder Autodidakten. Für einige war der
Medienladen e.V. ein Sprungbrett für eine beruflichen Perspektive im Bereich Film und
Fernsehen. In den letzten Jahren gelang es regelmäßig Sendeplätze für unsere Filme im
Regionalfernsehen zu bekommen.
Ende der neunziger Jahre beschäftigten wir uns mit der Psyche des Menschen. Filme
über Angststörungen und Phobien sowie über die Abhängigkeit von Rauschmitteln
entstanden.
Im neuen Jahrtausend sind wir dazu übergegangen bei unseren Dokumentarfilmen auch szenisch mit Schauspielern zu arbeiten. In den letzten Jahren hat die Organisation von Bildungsveranstaltungen zu aktuellen politischen Themen an Bedeutung gewonnen. In der Regel finden die Informations- und Diskussionsveranstaltungen im Künstlerhaus (früher Komm) statt.
Der Verein ist immer offen für neue Mitglieder, Ideen und Anregungen.  |